Wenn beim Baby die Zähne wachsen, lautet es meist: Ein weinendes Kind und schlaflose Nächte, was aus den Schmerzen beim Zahnen resultiert. Im Extremfall kann dies für die gesamte Familie zur Belastungsprobe werden. Der folgende Ratgeber erläutert Dir, wann dies so weit sein könnte, wie lange es dauert, welche Maßnahmen helfen, um es dem Baby erträglicher zu machen und welche Pflegehinweise Du dabei beachten solltest.
Wann bekommen Babys die ersten Zähne? Wann ist das Zahnen vorbei?
In der Regel kündigt sich das Zahnen schon an, bevor die ersten Zähne durchbrechen. Das Baby kaut auf allem Möglichen herum und aus den Mundwinkeln läuft der Speichel. Das Zahnfleisch ist meist gerötet und geschwollen. Das Kind ist weinerlich und bekommt manchmal auch Fieber, rote Bäckchen und Durchfall. Meist kommen die ersten Zähne im fünften bis sechsten Monat. Doch es gibt auch Babys, bei denen es schon im dritten oder erst im zehnten Lebensmonat passiert. In der Regel zeigen sich zunächst die beiden unteren und dann die oberen Schneidezähne. Im Anschluss folgen die übrigen Zähne. Ungefähr nach zwei Jahren ist das Gebiss komplett. Dabei wird von den Milchzähnen gesprochen, welche die Räume erst einmal ausfüllen, damit sich der Unter- und Oberkiefer gesund entwickeln können. Wenn das Kind etwa sechs Jahre alt ist, fallen sie nacheinander wieder aus und werden im Laufe der Zeit durch die zweiten Zähne ersetzt.
Hilfe für das Baby: Das hilft gegen die Schmerzen
Beißring
Zahnende Babys kauen in dieser Phase gern auf harten Dingen herum. Dies wirkt scheinbar wie eine Art Massage, durch welche die Schmerzen gelindert und der Durchbruch der Zähne unterstützt wird. Hierfür sind spezielle Beißringe erhältlich, die Du dem Kind kaufen solltest, da sie sich in allen möglichen Ausführungen bewährt haben. Ein Beißring ist besser, als wenn Dein Baby auf irgendwelchem Spielzeug oder Gegenstand herumkaut. In diesem Fall kannst du schließlich nicht sicher sein, dass diese Utensilien auch speichelecht sind, mit keinen ungiftigen Farben bemalt wurden oder schädliche Inhaltsstoffe enthalten sind. Um sicher zu gehen, solltest Du einen Beißring mit dem Vermerk „ohne Weichmacher“ oder „PVC-frei„ auswählen. Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) hingegen sind unbedenklich. Beißringe, die mit Flüssigkeit gefüllt sind, solltest Du im Kühlschrank, jedoch nicht im Gefrierfach kühlen, da die zarte Mundhaut des Babys geschädigt werden kann. Manche Eltern schwören auch auf zuckerfreies Zahngel, das in der Apotheke erhältlich ist.
Zahnfleischmassage
Manchen Babys hilft es auch, wenn ihr Zahnfleisch sanft mit den Fingern massiert wird, sodass es weniger juckt. Hierfür sind spezielle Fingerlinge erhältlich. Dabei handelt es sich um genoppte Fingerhüte aus Silikon, die später auch für die erste Zahnpflege gut geeignet sind.
Kamillen– oder Salbeitee
Vielen Kindern hilft beim Zahnen auch Kamillen– oder Salbeitee. Dieser sollte jedoch ungesüßt sein und kann dem Baby zu trinken gegeben werden. Mit einem Wattestäbchen kannst du den Tee auch auf die schmerzende Stelle auftragen.
Nelken
Es ist bekannt, dass die getrockneten Blütenknospen des Nelkenbaumes Zahnschmerzen lindern können. Bei einem Baby kann ätherisches Nelkenöl helfen. Da es jedoch sehr stark ist, darf es auf keinen Fall unverdünnt verwendet werden. Du solltest es zuvor beispielsweise mit Olivenöl verdünnen, bevor Du diese Mischung in das Zahnfleisch einmassierst.
Das Kind beruhigen
Babys sind noch leid- und schmerzempfindlicher, wenn sie sich allein und verlassen fühlen. In den schweren Momenten ist der richtige Platz des Babys am Körper der Eltern. Daher ist es eine große Hilfe für Dein Kind, wenn du es trägst. Hier können spezielle Tragetücher eine gute Hilfe sein. Liegt das Baby hingegen im Bettchen, ist die Gefahr sehr groß, dass es sich auf die Schmerzen des Zahnens konzentriert, wenn dies auch nur aus Langeweile geschieht. Am Körper getragen beruhigst Du es und es ist zufriedener. Das Zahnen gerät in den Hintergrund.
Beeinträchtigt das Zahnen das Stillen?
Viele Babys möchten während des Zahnens instinktiv häufiger gestillt werden. Dies bietet den zusätzlichen Vorteil, dass die Zähne korrekt wachsen und eventuellen Fehlständen vorgebeugt wird. Damit eine Brustverletzung vermieden wird, solltest Du das Baby jedoch von Deiner Brust nehmen, wenn es gesättigt ist. Grundsätzlich ist das Stillen auch in dieser Phase völlig normal und natürlich. Der erste Zahn ist daher kein Hindernis. Falls Du ein Zahnungsgel verwendest, das die Schmerzen lindert, solltest Du dieses nicht vor einer Stillmahlzeit geben, da es die Zunge des Kindes sowie den dunklen Warzenhof(Areola) um die Brustwarze betäuben kann. Dies erschwert das Stillen für beide. Einige Gels können zudem die empfindliche Haut Ihrer Brustwarze reizen.
Pflegehinweise für Babys erste Zähne

Spezielle Kinderzahnbürsten pflegen die Milchzähne.
Sobald das erste Zähnchen da ist, solltest Du diesen zweimal täglich vorsichtig mit einer speziellen weicheren Babyzahnbürste sowie etwas Kinderzahncreme reinigen. Dein Kind sollte niemals mit einer Flasche in sein Bett gehen, denn die Reste vom gesüßten Tee, einer Saftschorle, Muttermilch oder Babynahrung bleiben im Mund. Dies führt zum schlechten Zustand der Zähne, was auch als Flaschenkaries bezeichnet wird. Es wäre sehr schade, wenn nach dem Zahnen die ersten Zähnchen so früh geschädigt werden. Der Zahnarzt kann dazu beraten, ob Fluorid-Tabletten für Dein Baby ratsam sind. Das enthaltene Fluor gelangt direkt an die Zähne und härtet den Zahnschmelz. Ansonsten ist es empfehlenswert, dass Du die Zähne mit einer Fluorid-Zahnpasta putzt. Mit etwa 1,5 Jahren sollte Dein Kind lernen, sich allein die Zähne zu putzen. Dabei kann natürlich geholfen werden. Auch eine Nachkontrolle ist sinnvoll. Falls Deinem Kind die verwendete Zahnpasta nicht schmeckt, kannst Du einfach eine andere Marke versuchen. Es gibt mittlerweile sehr viele Pasten mit leckeren Geschmäckern, sodass du ganz sicher etwas für Dein Kind findest. Dies ist wichtig, denn je länger die Zahnpasta im Mund des Kindes bleibt, desto länger ist auch der Kontakt mit den Zähnen, wodurch sich das Fluor besser anlagern kann. Zuckerhaltige Lebensmittel solltest du Deinem Kind so selten wie möglich geben. Zumindest sollten im Anschluss möglichst bald die Zähne geputzt werden. Wenn Dein Kind etwa drei Jahre alt ist, sollte spätestens ein Termin beim Zahnarzt gemacht werden. Dadurch kann sich das Kind an die regelmäßigen Kontrollen der Zähne gewöhnen.
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